Foto: Jörg Hofmeier, Unsplash
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Naturnahe Zukunftsgärten – Gärtner verstärken das Band zwischen Mensch und Natur

31. März 2023

Immer mehr zeichnet sich in der Gartengestaltung ein Umdenken ab: Wurden Gärten früher eher nach Prinzipien der Ästhetik und des Designs gestaltet, formulieren heutzutage der Klimawandel, der Natur- und Artenschutz sowie der Umwelt- und Ressourcenschutz die Gestaltungsaufgaben für die Gegenwart und auch für die Zukunft. Naturnahe Zukunftsgärten orientieren sich gestalterisch an der Natur. Mit ihrer Gestaltung spiegeln sie Achtsamkeit und Respekt gegenüber der Natur wider. Schotterflächen, z. B. in Vorgärten und gerade Linien sind verpönt, es geht wieder mehr um Natur und Pflanzen. Dabei ist ‚wilder Wuchs‘ angesagt, frei nach dem Motto: „Lass wachsen“. Werde Gärtner oder Gärtnerin und lass dich in einem der vielfältigen gärtnerischen Tätigkeitsfelder ausbilden. So wirst du Teil einer naturnahen Gartenzukunft, die du dann auch aktiv mitgestalten kannst. Spannende, herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgaben warten auf dich: Durch die zunehmende Hitze infolge des Klimawandels werden z. B. schattige und kühle Sitzplätze künftig noch mehr in den Fokus der Gartengestaltung geraten.

Naturnahe Zukunftsgärten – 
schattig, kühl, entspannend und artenreich

Wenn du dich gärtnerisch ausbilden lässt, z. B. in einer Gehölzbaumschule wirst du unter anderem mit Kleinbäumen (Hausbäumen) zu tun haben, die mit ihrem Blattwerk für angenehm kühle Sitzplätze sorgen. Diese bieten außerdem Entspannung und Erholung vom Alltagsstress unserer digitalisierten Welt. Außerdem sind Naturnahe Zukunftsgärten mit blühenden Hausbäumen für den Artenschutz wichtig: Bienen und andere Insekten profitieren von üppigen Pollen- und Nektarangeboten. Singvögel nisten gerne in den Baumkronen, denn sie finden dort Schutz. Auch das Schnittgut, z. B. die Äste und Zweige der Kleinbäume, kann Schutz für zahlreiche Tierarten bieten, wenn es als Totholz-Hecke aufgeschichtet wird. Vögel schätzen auch diesen geschützten Lebensraum für ihre Nistplätze. Oft begrünt sich eine Totholz-Hecke von selbst und wird lebendig. Naturnahe Zukunftsgärten verwerten nicht nur das Totholz von Kleinbäumen und Gehölzen nachhaltig, sondern alle gärtnerische Materialien. 

Naturnahe Zukunftsgärten – 
selbst anbauen und wenig kaufen

Wenn du dich in einem gärtnerischen Fachbetrieb für den Obst- oder Gemüsebau ausbilden lässt, kannst du deine Mitmenschen beim ‚Self-Gardening‘ beraten. Viele junge Menschen in deiner Generation zeigen dem Supermarkt die rote Karte und verdeutlichen in sozialen Bewegungen, wie z. B. Urban Gardening den Trend zum Selbstanbau von Obst und Gemüse. Naturnahe Zukunftsgärten greifen diesen Trend auf und zeigen, dass Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten nicht nur gut schmeckt und eine gesunde Ernährung ermöglicht, sondern auch gut für die Umwelt ist: Tomaten, Möhren, Gurken und Co. werden immer noch zu oft in umweltschädlichen Plastikverpackungen angeboten. 

Naturnahe Zukunftsgärten – 
vergessene Flächen finden eine neue Aufgabe

Die meisten Menschen denken heutzutage bei begrünten Gärten an Bäume, Blumenbeete und Rasenflächen. Wenn du eine Ausbildung zum Staudengärtner oder zur Staudengärtnerin machst, denkst du anders: Naturnahe Zukunftsgärten kennen kaum Flächen, die nicht begrünt werden können. Ob begrünte Pflasterfugen, bewachsene Wegflächen oder Trittplatten: Auch für die unscheinbarsten Flächen gibt es blühende Stauden in jeder Größe. Das sieht nicht nur schön aus, sondern steigert auch den Artenschutz und minimiert die Flächenversiegelung.

Ökologische Sinnhaftigkeit bei gleichzeitiger optischer Aufwertung des Gartens: Das ist kein Widerspruch. Blühende heimische Wildstauden und Wildblumen bieten z. B. spektakuläre Farbpracht in Hülle und Fülle.

Naturnahe Zukunftsgärten – 
wilde und trockenresistente Stauden aus der Heimat

Rasenmäher adé, willkommen Wildwuchs: Was viele Menschen als Unordnung wahrnehmen, weist erstaunliche Symbiosen zu Wildbienen und zu anderen Insekten auf. Naturnahe Zukunftsgärten greifen diese ökologische Ordnung auf und lassen heimische bunt-blühende Wildstauden und Wildblumen in wuchernden Wiesen wachsen. Als Staudengärtner oder Staudengärtnerin sorgst du so nicht nur für den Schutz von Bienen- und anderen Insekten, sondern ebenso für den Bodenschutz: Heimische Böden bieten heimischen Wildstauden und Wildblumen optimale Standortbedingungen. Fest verwurzelt und trockenresistent zeigen sie dem Klimawandel und den damit verbundenen extremen Wetterereignissen, insbesondere Hitzewellen, die kalte Schulter.

Naturnahe Zukunftsgärten – 
Heimat für Bienen, Insekten und Co.

Stichwort ‚Bienen und andere Insekten‘: Sie benötigen ungefüllt blühende und daher pollen- und nektarreiche Stauden, sonst wird es im Garten nicht summen und brummen. Ein weiteres Argument für die bewusste Verwendung von heimischen und ungefüllt blühenden Wildstauden, die in dieser Hinsicht eine geniale Symbiose mit Bienen, Schmetterlingen und Co. eingehen.

Wenn du dich für eine gärtnerische Ausbildung entscheidest, egal in welcher Fachsparte, wirst du mithelfen, Naturnahe Zukunftsgärten zu gestalten und so das überlebenswichtige Band zwischen Mensch und Natur zu stärken. 


Wenn du Teil einer naturnahen Gartenzukunft werden willst, findest du nachfolgend weitere Informationen:

https://beruf-gaertner.de/www.gartenbaumschulen.comwww.bund-deutscher-staudengaertner.de oder unter www.stauden.de