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Foto: Barbroforsberg, Pixabay

Grüner Pilzprofi werden –  Spezialisierung zum Champignon- und Kulturpilzanbauer

21. November 2022

Ob im Supermarkt, auf Marktständen oder auf dem Bio-Hof: Champignons, Shiitake- oder Austernpilze sind ein beliebtes Gemüse und bereichern als Spezialität den Speiseplan deiner Mitmenschen. Du fragst dich, wo dieses feine Gemüse herkommt und wer die Menschen sind, die es anbauen? Du erfährst, dass Menschen, die sich mit dem Anbau von Pilzen befassen, als Champignon- und Kulturpilzanbauer bezeichnet werden. Wenn du auch so ein Grüner Pilzprofi werden willst, musst du zuerst eine gärtnerische Ausbildung im Gemüsebau absolvieren. Danach kannst du dich spezialisieren.

Grüner Pilzprofi werden – historischer Hintergrund mit sehr guten Zukunftsaussichten

Weißt du, wo Pilze überhaupt herkommen, und kennst du den historischen Hintergrund dieser besonderen Spezialisierung im Gemüsebau? Da gibt es eine schöne Geschichte: Mitte des 17. Jahrhunderts machte ein Gärtner auf den nährstoffreichen, verrotteten Resten seiner Melonenkulturen in der Nähe von Paris eine zufällige Entdeckung: Champignons wuchsen dort. Er erntete sie und erfuhr, dass sie sich zu einem guten Preis verkaufen ließen. Indem er einige Pilze zusammen mit dem angrenzenden Erdreich ausgrub und sie verpflanzte, sicherte er sich mit gärtnerischem Mut und Geschick dann eine sichere Einnahmequelle … und wurde so ein Grüner Pilzprofi: Die Pilze sprossen und die Champignonkultur war geboren. Es dauerte nicht lange, bis seine feinen und schmackhaften Pilze sogar am Hofe Ludwigs XIV. serviert wurden. Seither sind rund 350 Jahre vergangen, aber die Beliebtheit der Pilze hat immer mehr zugenommen. Daher wirst du auch heute als Grüner Pilzprofi benötigt und gesucht.

Grüner Pilzprofi werden – Gemüsebau mal anders 

Gärtnerisches Grundwissen ist, dass Pflanzen jedweder Art viel Licht brauchen und im Freiland oder Gewächshaus kultiviert werden. Demgegenüber lässt ein Grüner Pilzprofi Champignons und andere Kulturpilzarten in geschlossenen klimatisierten Räumen wachsen. Nicht Erde, sondern Substrat, das je nach Pilzart mehr aus fermentiertem Stroh oder mehr aus sterilisiertem Sägemehl besteht, lässt Pilze gedeihen. Temperatur, Luft- und Substratfeuchte müssen stimmen. Spezielle technische Geräte steuern Klima- und Lüftung. Trotz technischen und digitalen Hilfen geht es aber nicht ohne gärtnerische Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Immer neu überdacht werden muss der Anbau- und Ernte-Rhythmus. Die Fruchtkörper sprießen in Wellen aus dem Substrat hervor. Die erste und zweite Welle ist sehr stark. Die Dritte fällt bereits schwächer aus. Als Grüner Pilzprofi musst du einschätzen, ob es lohnend ist, diese Welle abzuwarten, bevor die Kulturkisten und Kulturstellagen mit frischem Substrat und neuer Brut belegt werden.

Grüner Pilzprofi werden – Hygiene ist das oberste Gebot

Vom Ausbringen der Pilzbrut bis zur letzten Ernte begleitet peinliche Hygiene die Pilzkultur. Für dich als Grüner Pilzprofi sind Schädlinge dein Feind. Daher muss ein Befall absolut ausgeschlossen werden. Schädlinge würden sich rasend schnell ausbreiten. Um dem vorzubeugen, gibt es feste Verfahren und Arbeitsprinzipien: Bevor die Luft die Kulturhäuser durchströmt, wird sie gefiltert. Vor dem Betreten der Kulturhäuser müssen Schuhe gewechselt, Plastiküberzüge angezogen, Haare sorgfältig unter Hauben verborgen sowie Hände desinfiziert werden. Bei diesen vorbeugenden hygienischen Maßnahmen ist daher für dich als Grüner Pilzprofi Disziplin zwingend erforderlich.

Grüner Pilzprofi werden – ein erfolgreicher Vertrieb bedingt unternehmerisches Denken und Handeln

Die Hauptkultur der meisten Pilzproduktionsbetriebe besteht aus Champignons. Aber welche Sorte verspricht einen erfolgreichen Vertrieb? Das Sortiment ist groß. Es gibt weißhütige oder riesenhütige Sorten. Mit welcher Sorte kann eine Marktnische besetzt werden? Lässt sich mit Shiitake- und Austernpilzen ein besserer Absatz finden? Auch ein Angebot von neuen Kulturpilzarten ist denkbar: Vielleicht der Kräuterseitling, der Igelstachelbart oder die Samthaube? Kluge betriebswirtschaftliche Überlegungen und unternehmerisches Denken sind für dich als Grüner Pilzprofi wichtig. Gute Entscheidungen, ein Netzwerk mit Einkäufern diverser Supermarktketten sowie ein attraktives Pilzangebot im Supermarkt bestimmen einen soliden Umsatz und wirken sich außerdem nicht nur beruflich aus, sondern auch privat: Wenn du dich nach deiner gärtnerischen Ausbildung im Gemüsebau als Grüner Pilzprofi spezialisierst, dich selbstständig machst und einen eigenen Produktionsbetrieb gründest, geht es letztendlich ja nicht nur um das Auskommen deiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern auch um die finanzielle Absicherung deiner Familienangehörigen.

Grüner Pilzprofi werden – für eine leckere und gesunde Ernährung deiner Mitmenschen 

Champignons stehen heute nicht mehr nur auf königlichen Tafeln, sondern bestimmen unseren Speiseplan, z. B. als Champignon-Crèmesuppe, Pilz-Omelett, Beilage zum Jägerschnitzel oder als Knoblauch-Champignons, eine sehr leckere Delikatesse in spanischen Tapas-Bars. Außerdem belegen wissenschaftliche Studien eine gesundheitsfördernde Wirkung beim Verzehr von Pilzen. Auch deshalb sollten Pilze fester Bestandteil einer gesunden Ernährung sein.


Wenn du als Grüner Pilzprofi zum seit 350 Jahren anhaltenden Erfolg dieses besonderen und feinen Gemüses beitragen willst sowie eine Spezialisierung als Champignon- und Kulturpilzanbauer erwägst, findest du weitere Informationen unter:

https://beruf-gaertner.de/ und https://www.g-net.de/mensch-und-pflanze.html